Freier Platz: Zum Sommer 2024

Pädagogische Konzeption

Vorstellung der Kindergroßtagespflege


Pädagogischen Arbeit

Die kleinen Piraten sind ein Ort für Kinderbetreuung, wo eine familienergänzende, familienunterstützende Hilfe für Kinder und deren Eltern, die berufstätig sind, geboten wird. Eine/Zwei Fachkraft/Fachkräfte, die sich, ergänzend zur Familie, an den Bedürfnissen der Kinder orientiert/orientieren und darüber hinaus auch in alle Lebensbereiche einbezogen werden. Die Kinder werden dabei unterstützt, Alltägliches wie auch Besonderes auszuprobieren, um neue Erfahrungen zu gewinnen, indem man sich gemeinsam mit ihnen damit auseinandersetzt. Aus unserer Sicht sollte eine Kindertagespflegeperson einen liebevollen Umgang pflegen, Wärme ausstrahlen, Geborgenheit bieten und emphatisch sein. Unserer Erfahrung nach werden Kinder, oft schon im Kleinkindalter, mit frühkindlicher Förderung überhäuft (Englisch, Musik, Sport...), somit haben die Kleinsten schon einen vollen Terminablauf. Dadurch sind ihre eigenen Bedürfnisse über einen längeren Zeitraum zurückgestellt, haben wenig Möglichkeit  einfach Kind zu sein und eigene kleine Abenteuer zu erleben. Es ist uns wichtig, Kinder an diesem Punkt abzuholen und ihnen einen Raum zu bieten, ihre angestauten Energien und Gefühle heraus zu lassen, die Umgebung zu erkunden und sich in Ruhe auszuprobieren. Wir möchten ein “Willkommen, so wie du bist” ausstrahlen, um Sicherheit zu vermitteln, in der Sorgen offen ausgedrückt werden können. Diesen Anforderungen möchten wir uns stellen! Unser Ziel ist es, immer und zu jederzeit für die betreuten jungen Menschen und deren Eltern einen Ort zu bieten, an dem sie sich angenommen fühlen.


Freiräume und Freispiel

Wir haben uns bemüht unsere Räumlichkeiten so zu gestalten, dass die Kinder frei von „Nein“ explorieren und sich ausprobieren können, in dem wir möglichst alle Gefahrenquellen abgesichert haben. Das Spielangebot soll so gestaltet sein, dass die Kinder im Freispiel frei entscheiden können, mit was, mit wem und wo sie spielen. Das Freispiel hat für die Entwicklung der Kinder eine essenzielle Bedeutung. Die Kinder suchen sich das aus, was sie interessiert und bauen mit Spaß ihre Fähigkeiten aus. So sind fast alle Tätigkeiten, die den Anschein machen, nur ein kleines Spiel zu sein und der Unterhaltung zu dienen, wichtig für die Entwicklung des Kindes und enthalten umfangreiche Lernprozesse. Zum Beispiel können Kinder mit Bauklötzen ihre Feinmotorik fördern, indem sie die Bausteine greifen. Erste physikalische Grundsätze werden gelernt, in dem sie einen Stein auf den anderen balancieren, so dass er auch auf dem anderen liegen bleibt und nicht alles in sich zusammenfällt. Einen Turm aus Bauklötzen muss man sich auch erst einmal vorstellen können, hier ist die Fantasie gefragt. Man muss planen, wo der Baustein als nächstes gesetzt wird, dazu gehört räumliches Denken und das Verstehen von Konstruktionen. Was für Schlüsse könnt ihr ziehen aus der Art und Weise, wie der Turm umfällt? Ist euch schon einmal aufgefallen, was das für eine großartige, jedes Mal wieder andere Geräuschkulisse ist, mit dem das Gehör angeregt wird? Man muss ja auch nicht immer bauen: mit Bauklötzen kann man auch Formen, Symbole oder Linien legen, da wird die Kreativität angeregt. Auch wenn die Bausteine nur aufeinander geklopft werden oder einfach die gesamte Kiste auf einmal ausgekippt wird, klingt das in euren Ohren vielleicht nicht nach Musik, aber vielleicht in denen der Kinder. Unsere Aufgabe beim Freispiel ist es zu beobachten. Sie dient uns als Anregung und Orientierung für unsere pädagogischen Angebote.

Werte und Grenzen

Gegenseitige Toleranz, Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung sind die Basis einer guten Erziehung. Unserer Meinung nach beinhaltet Erziehung die Entwicklung sozialer Kompetenzen und findet hauptsächlich in der Kommunikation, im Dialog und im Vorleben bestimmter Abläufe durch die Bezugsperson mit dem Kind statt. Für Bezugspersonen ist es bedeutend, den Kindern als Vorbild zu dienen und genau darauf zu achten, was man ihnen vorlebt, da Kinder durch das Imitieren von Gesehenem lernen (Modelllernen nach Bandura). Gerade für die Erziehung der Kinder ist es wichtig, durch neue Impulse die vom Kind verfolgten Themen aufzugreifen. Dadurch kann man Kindern die Ernsthaftigkeit, Notwendigkeit und Beständigkeit vermitteln, um Unterschiede machen zu können. Uns ist wichtig, dem Kind zu vermitteln, wo seine eigenen Grenzen sind und wo die Grenzen der anderen beginnen. Dies hat was mit gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Empathie zu tun. Dass Kinder ebenfalls lernen, diese zu wahren und darauf einzugehen. Für uns setzt Erziehung in jedem Fall voraus, sich ein Erziehungsziel zu setzen um mit Erziehung überhaupt beginnen und umsetzen zu können. Um gegenseitige Toleranz, Akzeptanz, Respekt und Wertschätzung kennenzulernen und zu leben, möchten wir  in erster Linie bei der Umsetzung mit gutem Beispiel vorangehen und den Kindern vorleben wie der höfliche Kontakt mit anderen Menschen im allgemeinen erwünscht ist, um ein schönes Miteinander zu erleben. Eigene und andere Grenzen definieren und aufzeigen, die Grundformen der Höflichkeiten (Bitte, Danke, Hallo, Auf Wiedersehen, Jacke aufhängen…) als Zeichen von Respekt dem anderen gegenüber. Dieses Vorleben ist für uns Bestandteil einer guten Erziehung. Werte die scheinbar immer mehr in unserer Gesellschaft in Vergessenheit geraten, sollen bei uns einen höheren Stellenwert bekommen. Familiennahe Betreuung in unserer Kindertagespflege bedeutet für die Kinder das Erleben von familiären Strukturen und Alltagssituationen. Dazu gehören Aufgaben des täglichen Lebens, die schon die Kleinsten mit Hingabe und großem Interesse erledigen. Dennoch bieten wir den Kindern reichlich Freiraum um sich zu entfalten und einfach zu spielen, das miteinander in einer Gruppe kennenzulernen, sich frei und beschützt zugleich zu fühlen. Kinder sollen im Alltag eine Entspannung fühlen und Freude erleben. Möglichst wenig Stress und Belastung erfahren. 


Tagesablauf:

Der Tagesablauf ist für uns Richtungsweisend aber nicht zwingend durchsetzungspflichtig um der gesamten Crew täglich noch Platz für Bedürfnisse/Flexibilität zu lassen, die sich nun mal regelmäßig im Wandel befindet, weil jedes Kind sich ständig in neuen Entwicklungsbereichen ist. Das bedeutet, dass wir selbstverständlich Rituale und wiederkehrende Abläufe haben, diese aber auch anpassen, falls die Gruppe das benötigt. Das kann zum Beispiel durch die Jahreszeit bedingt sein. Im Sommer verbringen wir teilweise den ganzen Tag draußen, während wir im Winter zwar auch für mindestens eine Stunde raus gehen, aber gerade für die Einjährigen Piraten das schnell mal zur Tortur werden kann. Auch die Schlafenszeit, die ein Grundbedürfnis ist und je nach Alter der Kinder von uns so gut es geht berücksichtigt wird, passen wir an. Die kleinsten Piraten schaffen es oft nicht bis zur allgemeinen Ruhezeit und können entweder im Bett oder im Kinderwagen schon früher schlafen. Wir haben positive Erfahrungen mit einem flexiblen Tagesablauf gemacht, weil es für die Kinder und uns entspannter ist, je mehr wir auf die Bedürfnisse einzelner eingehen. 

Zusammenarbeit mit Eltern/Erziehungspartnerschaft

Die Zusammenarbeit mit den Erziehungspartnern ist uns ebenfalls ein besonderes Anliegen, da wir nur eine Unterstützung und Ergänzung sein können in Bezug auf die Betreuung, Erziehung und Bildung des Kindes. Ein gutes Verhältnis zwischen Eltern und Kindertagespflegeperson ist notwendig, um dem Kind das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Nur dann können sie in ihrer Entwicklung gut vorankommen. In gemeinsamer Zusammenarbeit können in wesentlichen Angelegenheiten Lösungswege gefunden werden. Uns ist es wichtig den Eltern mit Wertschätzung, Respekt und Feingefühl entgegenzukommen, um eine gute Beziehung und Partnerschaft aufzubauen. Aus diesem Grund kooperieren wir in einem Partnerschaftsmodell mit den Eltern auf Augenhöhe.

Eingewöhnung

Die Eingewöhnung ist für Eltern, die Kinder und die Betreuungsperson immer eine intensive Zeit und somit im Kleinkindalter elementar wichtig. Um eine gute Eingewöhnung zu gewährleisten, beginnen wir schon im Vorfeld mit der Bindung zu den Eltern und bemühen uns anhand von Gesprächen um eine vertrauensvolle Partnerschaft. Erziehungspartner, die sich schwer tun loszulassen, haben dadurch wesentlich weniger Probleme und übertragen eigene Ängste nicht auf die Kinder. Wir orientieren unser Eingewöhnungskonzept nach dem Berliner Modell, aber lassen auch genügend Spielraum für Kinder und Eltern, die mehr oder weniger Zeit benötigen. Mit den Eltern wird der genaue Ablauf für diese Zeit vorher  besprochen, um es allen Beteiligten zu erleichtern. Demnach bleiben Mutter oder Vater in den ersten Tagen (nahegelegt als stille Beobachter) für eine bis eineinhalb Stunden als sicherer Hafen  mit in der Gruppe. Ein erster Trennungsversuch sollte nie vor dem vierten Tag stattfinden. Anfänglich verlassen die Eltern für kurze Zeit den Raum. Dieses Verlassen wird dem Kind vorher angekündigt. Ziel der Eingewöhnung ist, dass die Betreuungsperson zu einer Bezugsperson für das Kind wird und Vertrauen entwickelt, um sich sicher zu fühlen. Eine gute Bindung zwischen Kind und Bezugsperson ist für die weitere Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung. Die Eltern verlassen den Raum immer öfter für einen längeren Zeitraum. Sinnvoll ist, dass die Eltern sich ein Abschiedsritual überlegen, dies könnte ein Satz, Kuss oder Umarmung sein. Die Trennungszeit wird täglich ausgedehnt. Wenn das Kind sich sichtbar wohl und behütet fühlt, kann der Elternteil dann auch die Abholzeit immer weiter ausdehnen. Ein offenes Gespräch mit den Eltern ist diesbezüglich immer wichtig, um Sicherheit zu haben und ggfs. eine Lösung zu finden.

Mittagessen & Ernährung

Wir bieten täglich gesunde, vielfältige und vor allem abwechslungsreiche Mischkost an. Wir haben selten wiederholende Gerichte und probieren gerne Neues aus. Die Kinder befinden sich noch in einem Alter, wo sie schon fast alles essen können und wir unterstützen sie dabei, ihren Geschmackssinn zu fördern und auszuweiten. Wir kochen jede Woche abwechselnd. Während der eine Captain die Kinder um 11.00 Uhr schlafen legt, geht der andere in die Rolle des Smutje und bereitet in Ruhe das Essen in der Kombüse  zu. Zwischen 12.30 Uhr und 12.45 Uhr beginnen wir, ausgeruht nach der Schlafenszeit mit dem Mittagessen.

Unsere Erziehung/Erziehungsstil

Da wir darauf bedacht sind authentisch zu sein und der gesamte Alltag privat wie auch auf der Arbeit uns ständig vor neue Herausforderungen stellt, an denen wir wachsen, sind wir wie alle Eltern bemüht bestmöglich zu reagieren. Das bedeutet, dass wir uns nicht verstellen oder es versuchen. Als Vorbild und Leitfaden gibt uns beispielsweise der verstorbene Pädagoge Jesper Juul vier wundervolle Grundsätze an die Hand. Gleichwertigkeit, Integrität, Authentizität und Verantwortung. Auch Marshall Rosenberg dient als Vorbild für Gewaltfreie Kommunikation. Nach diesen und anderen Richtlinien orientieren wir uns und  bleiben weiter aufgeschlossen für andere. 


Partizipation

Die UN-Kinderrechtskonvention gibt vor, dass Kinder an Entscheidungen, die ihr Leben oder das der Gemeinschaft betreffen, zu beteiligen sind. Wir sehen Kinder als gleichwertige Menschen mit eigenen Rechten, und trauen ihnen zu diese auch wahrzunehmen. Im Alltag bemühen wir uns sehr die Crew in Entscheidungen mit einzubeziehen. Sie haben viele kleine Altersgerechte Entscheidungsmöglichkeiten die ihnen mehr Sicherheit in ihrer Selbständigkeit bringen. Wie zum Beispiel den Tisch decken. Somit lernen Sie Verantwortung für sich und andere in der Gemeinschaft zu übernehmen. Beim Mittagessen haben die Kinder zwar feste Plätze, dürfen aber bei Nachfrage auch gerne einen anderen Platznachbarn wählen. Vor dem Essen, dürfen die Kinder dann einen Tischspruch wünschen, den wir gemeinsam aufsagen, bevor wir mit dem Essen beginnen. Kinder haben bei uns auch ein Mitspracherecht, ob sie Mittagsschlaf machen möchten, oder ob sie nur ruhen wollen. Kein Kind wird bei uns zum schlafen gezwungen, da wir denken, dass Kinder ein gutes Gefühl dafür entwickeln, wann sie müde sind und wann nicht. Dies ist natürlich mit dem Alter des Kindes verbunden, ein einjähriges Kind, welches aufgrund der ganzen Eindrücke nicht zur Ruhe kommt, wird natürlich in den Schlaf begleitet, da das leibliche Wohl dem Kind übersteht und lebensnotwendig für die Entwicklung des Kindes ist. Im Alltag dürfen unsere Kinder auch mit entscheiden, was wir am Tage machen möchten. Sie können mitentscheiden, ob wir nach draußen in den Garten wollen oder einen Spaziergang machen möchten. Ebenso dürfen sie ihren Spielpartner zu jeder Zeit frei wählen und womit sie spielen möchten. Wenn wir nach draußen gehen, dürfen die Kinder entscheiden, wer sie anziehen soll und was sie anziehen möchten. Natürlich halten wir dabei die Wetterbedingungen im Auge und erklären Ihnen, sollte es nicht Wetter entsprechend sein, die Gründe warum es besser ist zum Beispiel doch die Handschuhe anzuziehen, wenn es draußen friert. Sollte das Kind dennoch den Handschuhen nicht anziehen wollen, geben wir den Kindern den Raum es selber auszuprobieren. Somit sammeln die Kinder eigene Erfahrungen. Ein weiterer wichtiger Punkt für uns ist, dass die Kinder frei entscheiden dürfen, von wem sie gewickelt oder aufs Töpfchen/ auf die Toilette begleitet werden wollen, damit die ihre eigenen Grenzen frei äußern können und lernen ihre eigenen Grenzen zu setzen. Es ist uns wichtig, dass die Kinder dieses in unserem vertrauensvollen Rahmen lernen, damit sie im weiteren Leben Ihre Grenzen immer klar setzen können. Wir respektieren ihre Entscheidungen zu jeder Zeit. Wir geben Ihnen Raum ihr eigenes Tempo anzugeben, wann sie auf die Toilette gehen möchten und nicht mehr ihre Windel anhaben wollen. Kein Kind wird bei uns gezwungen trocken zu werden. Bei Konflikten wird nicht sofort eingriffen, sondern erst einmal geschaut, ob die Kinder ihren Konflikt selber lösen können. Durch das Mitbestimmen im Alltag lernen die Kinder, dass ihre Meinung wichtig ist, wertgeschätzt wird und ihr Selbstvertrauen gestärkt wird. Ebenfalls lernen die Kinder bei uns ihre Selbstwirksamkeit kennen, und sind somit für das spätere Leben gestärkter. Wir sehen Kinder als starke, selbstständige und kompetente Menschen an, die sehr gut in der Lage sind ihre Wünsche, Bedürfnisse und Interessen zu äußern. Wofür sie den sicheren Rahmen von uns bekommen, um all diese Punkte auszuprobieren, ohne dass wir uns aus der Verantwortung den Kindern gegenüber ziehen. Wenn wir merken, dass Kinder ihre Wünsche Bedürfnisse und Interessen noch nicht richtig formulieren können, bieten wir Ihnen Unterstützung an, ohne sie dabei zu überfordern. Dies bedeutet für uns nicht, dass die Kinder immer ihren Willen durchsetzen, da es ja auch noch andere Kinder mit anderen Meinungen gibt. Die Kindern lernen einen respektvollen Umgang miteinander und das Akzeptieren der Meinung anderen Kinder. Alle Kinder sind bei uns gleichberechtigt, und auch wir als Erwachsene stehen mit ihnen im Bereich der Mitbestimmung auf Augenhöhe.

Kooperation und Qualitätssicherung

Wir stehen im ständigen Austausch mit den Erziehungspartnern, anderen Tagesmütten aus dem Landkreis Harburg und der Abteilung 52 Landkreis Harburg für Kinder und Jugendliche. Pädagogische Bücher/Zeitschriften und Fortbildungen helfen uns dabei, unsere Kenntnisse zu erweitern und für mehr Qualität in unserer Arbeit mit den Kleinen zu sorgen.


Schlafsituation

Jedes unserer Kinder hat seine eigene Koje zum Schlafen. Wir ermöglichen um 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr eine gemeinsame Ruhezeit, um allen Kindern die Möglichkeit zu bieten zu schlafen, oder sich nur auszuruhen. Da jedes Kind seine eigenen Bedürfnisse hat und diese sich voneinander unterscheiden, versuchen wir so gut es geht darauf einzugehen. Die Kindern werden nicht gezwungen zu schlafen, eine Ruhepause ist jedoch wichtig, um die Kinder in ihrem Alltag nicht zu überfordern. Es wird eine Stille herbeigeführt, indem wir den Schlafraum abdunkeln und den Kindern signalisieren/erklären/zeigen, dass wir alle nun leise sind. In dieser Zeit fährt der Körper der Kinder schon etwas herunter und kommt somit langsam zur Ruhe. Die Kinder, die nicht schlafen wollen, dürfen sich im Gruppenraum oder Draußen unter Aufsicht beschäftigen. Dabei wird darauf geachtet, dass es eine leisere Beschäftigung ist, um die Kinder, die schlafen, nicht zu stören. Die Kinder dürfen zum Schlafen ihr eigenes Kuscheltier/Tuch o.ä. mit im Bett haben.


Sauberkeitsentwicklung

Die Sauberkeitsentwicklung ist ein sensibles Thema, die  wir mit Hilfe und enger Zusammenarbeit der Eltern angehen, um das Kleinkind so gut es geht dabei zu unterstützen. Jedes Kind wird dabei individuell begleitet und unterstützt, weil jedes Kind zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt dazu bereit ist. Die Sauberkeitsentwicklung erfordert in erster Linie Geduld. Wichtige Faktoren, die Einfluss auf die Sauberkeitsentwicklung haben, sind zum Beispiel die individuellen Entwicklungen der Kinder; Einflüsse wie Erziehungs- und Vorbildverhalten der Bezugspersonen, anatomische und organische Strukturen, Motivation des Kindes, die Fähigkeit und der Wille, eine Handlung zu verschieben. Deshalb besprechen wir mit den Eltern immer den richtigen Zeitpunkt und die Herangehensweise, um damit zu beginnen. Dabei achten wir stets auf das eigene Tempo des Kindes, um es nicht zu überfordern oder auszubremsen.


Konfliktbewältigung

Streitigkeiten können Kinder in der Regel schon allein klären und Konflikte bewältigen. Wir unterstützen die Kinder, wenn sie Hilfe benötigen, Lösungswege zu finden. Eine Strategie wird sein, das Thema “Konflikte” gemeinsam in Projekten zu erarbeiten. Hier werden sich die Kinder mit den Bezugspersonen zu dem Thema austauschen und Lösungen erarbeiten, wie sie Konflikte gewaltfrei lösen können. Kommunikationsübungen in Rollenspielen helfen den Kindern dabei, Unsicherheiten zu verringern. In solchen Situationen können die Kleinsten bereits von den Großen lernen und miterleben, wie man mit Konflikten umgeht. Wir werden in Streitgesprächen, in denen sich die Kinder uneinig sind, als Vermittler auftreten, falls sie es nicht alleine bewältigen können. Ebenso achten wir darauf, dass die Kinder lernen Kompromisse einzugehen, ohne sich dabei komplett zurück zu nehmen und damit unglücklich sind. Es werden gemeinsame Wünsche von den Kindern besprochen. Somit werden alle Wünsche deutlich, wertgeschätzt und die Kinder üben sich darin, sich auch für fremde Wünsche stark zu machen, weil es einem anderen wichtig ist. Sollte es nötig sein, greifen wir auch direkt in Konfliktsituation ein und analysieren die Situation mit den Kindern gemeinsam.


Räumlichkeiten

Unsere angemieteten Räume (Unser Piratenschiff) haben eine Nutzfläche von 74 qm². Um oben beschriebenes zu gewährleisten, sind die Räumlichkeiten entsprechend hell, freundlich und sicher eingerichtet. Eine Vielfalt an Erkundungs Möglichkeiten, außerhalb und innerhalb des Haushaltes unserer Kindertageseinrichtung, sind zur Verfügung gestellt, um dies zu ermöglichen. Des Weiteren stehen den Kindern in unserem Gruppenraum eine Hochebene zum Klettern, Spielen und als Rückzugsmöglichkeit zur Verfügung, sowie eine Kuschelecke zum Ansehen von Büchern und eine Bauecke. Ausreichend Stauraum in Schränken für Turnkissen, Bastelutensilien, Bücher, Spiele  sind vorhanden. Staubsauger und andere Reinigungsgeräte und Utensilien, die man vor den Kindern außer Reichweite halten sollte, sind in verschlossenen Bereichen. Unser Spiel- und  Bewegungsraum ist nach dem Prinzip ”weniger ist mehr” gestaltet. Dabei achten wir auf kindgerechte und geprüfte Spielsachen und Geräte.  Tische und Stühle (zwischen der Küche und Spielraum) stehen zum Essen und andere Aktivitäten im Raum. Diese Raumgestaltung verfolgt das Ziel, dass sich die Kinder gut zurechtfinden und nicht mit Sinneseindrücken überladen werden. Jedes Kind hat die Möglichkeit anzukommen und sich selbstständig eine Tätigkeit auszusuchen. Spielzeug, Malutensilien und Papier liegen für die Kinder jederzeit zugänglich bereit.

Im Eingangs und Flurbereich:

Die Garderobe mit reichlich Platz für die Kleidung aller Piraten ist vorhanden. Dort haben die Piraten auch eigene Fächer für persönliche Dinge. Unter der Garderobe sind kleine Bänke, die das An- und Ausziehen erleichtern können. Im Eingangsbereich wird auch ein Informationskalender mit einer Jahresübersicht aushängen, der sowohl von den Eltern wie auch  von uns für wichtige Daten genutzt werden kann. Die Tür ist mit einer automatischen Verriegelung  versehen, die von innen nur durch Betätigung eines hoch angebrachten  Schalters geöffnet werden kann.


Wasch/ WC und Wickelraum:

Im großzügigen Waschraum gibt es zwei Kleinkind gerechte Waschbecken mit Spiegel und zwei Kleinkind gerechte Toiletten in Kabinen. Eine Erwachsenen Toilette ist in einer abschließbaren Kabine, wo auch Schränke mit platzsparenden Schiebetüren integriert sind. Dort findet man reichlich Platz für Utensilien, die wir von den kleinen Piraten fern halten wollen. Von diesem Raum gelangt man in den Schlafraum und in den Außenbereich.


Schlafraum/Kajüte:

Reichlich Platz für zehn Kojen ist vorhanden. Ein Raum, der Gemütlichkeit ausstrahlt und den Piraten Geborgenheit bietet, um das Gefühl zu bekommen, in Ruhe einschlafen zu können. Verdunkelung und dezentes Licht können angepasst werden.


Küche/ Kombüse

Eine voll ausgestattete Kombüse ist für uns Captains, die wöchentlich abwechselnd in die Rolle des Smutje (Koch) schlüpfen, unabdingbar. Sie ist  an den Gruppenraum angeschlossen. Die unteren Küchentüren, wie auch die Herd-Drehknöpfe und der Backofen sind mit einer Kindersicherung ausgestattet und der Herd hat ein Herdschutzgitter, somit ist gewährleistet, dass die Kinder nicht gefährdet sind und haben die Möglichkeit uns beim kochen zu begleiten. 


Garten/Außenbereich:

Ausreichend Spielfläche auf einer schönen Grünfläche, worauf sich ein großer Ast zum klettern befindet; eine große Birke, die sowohl Schutz von der Sonne bietet, als auch ein schöner Blickfang ist; eine attraktive, große Sandkiste, die insgesamt drei Zugänge hat. Zwei davon sind aufgestellte große Treckerreifen, wo die Kinder durchlaufen können, wie auch darin verstecken können. Der dritte Eingang ist zwischen zwei Haselnuss Büschen, die den Zugang für die Erwachsenen erleichtert und im Notfall schnell zugänglich macht. Die Sandkiste ist  umrandet mit Pflanzsteinen und Holzpfählen, die von der Optik her an ein Schiff erinnert. Auch hier versuchen wir das Thema Piraten aufzugreifen.  Zwei Kletterstangen sind vorhanden und eine doppelte Schaukel für Kleinkinder mit Aussichtsplattform zum raufklettern. Der abschließbare Schuppen ist zur Unterbringung der Spiel-/ und Gartengeräte. Das Gelände ist von einem Zaun umschlossen und hat eine  verriegelte Pforte nach draußen.  Angedacht sind noch mehrere Projekte für den Außenbereich wie ein Barfußpfad, Gartenhäuschen, einen kleinen Gemüsegarten sowie Kräuterbeete anzulegen und eventuell Apfelbäume o.ä. zu pflanzen, um eine eigene Ernte zu haben. Außerhalb der eigenen Räumlichkeiten bietet die zu Fuß zu erreichende Umgebung noch die Möglichkeit Spaziergänge sowie einen kleinen Einkaufsladen, einen Bauernhofladen, einen Spielplatz, Wohnsiedlungen zu erkunden & Nachbarn zu begrüßen, die teilweise einladen ihre Tiere zu streicheln, füttern und Bauernhöfe zu besuchen.